Abteilung ProSE: "Polen, wir kommen!"

Unser neues EU-Projekt „Visible Teaching4Performance“ (kurz: VT4P) beschäftigt sich im Kern mit der Frage: Wie kann Lernen am effizientesten gestaltet werden? Ausgangspunkt zur Beantwortung dieser Fragestellung bildet die Meta-Studie von John Hattie, die auf der Grundlage von über 800 Metaanalysen überraschende Ergebnisse zu den Einflussgrößen auf die Lernleistung der Schülerinnen und Schüler liefert. Daher lag der Fokus des ersten Treffens der Partnerländer und deren Delegierten aus Bulgarien, Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, Italien, Polen, Portugal und der Türkei einerseits auf der Sichtung dieser Ergebnisse und andererseits auf der Analyse des Status Quo der Bildungssysteme in den jeweiligen Ländern bzw. der Schulentwicklungspläne in den Partnerschulen.
Abteilung ProSE: "Polen, wir kommen!"

Empfang Rathaus Rybnik

von Alina Loef & Ramona Poley

Am Mittwoch, den 13. Dezember, ging es für die Schüler Tim Anderlik und Sahin Er sowie für uns Lehrerinnen Frau Poley und Frau Loef in aller Früh los zum Flughafen Dortmund in Richtung Kattowitz nach Polen. In Rybnik, dem Standort unserer Partnerschule und Gastgeber des ersten Projekttreffens angekommen, ging es für uns nach einem kurzen Bummel durch die Stadt zu einem gemeinsamen Abendessen mit den Partnerländern. Dieses „Welcome Dinner“ fand in einem der Klassenzimmer der Schule statt und bot uns zahlreiche, regionale Köstlichkeiten. Der anschließende Rundgang durch die Schule kam dabei unseren vollen Bäuchen genau recht.

Der erste Tag unserer gemeinsamen Arbeit begann mit einer herzlichen Begrüßung durch die Schulleiterin Frau Maria Malinowska und einer großartigen musikalischen Einlage durch die Schülerinnen und Schüler der Schule.        
Anschließend ging es an die Arbeit. Eröffnet wurde der Workshop am Tag 1 durch die Projektkoordinatorin Hanna Skowronska und einer Einführung zu Hattie’s „Visible-Learning-Konzept“. In einer darauffolgenden ersten Arbeitsphase diskutierten die Workshop-Teilnehmer in kleinen Arbeitsgruppen, bestehend aus den Delegierten der Partnerländer und unseren deutschen und polnischen Schülerinnen und Schülern, über die Ergebnisse der Hattie-Studie bzw. über die zentralen Einflussgrößen auf den Lernerfolg von Lernenden. Das Fazit dieser ersten Diskussionsrunde war, dass Hattie’s Ergebnisse zwar zum größten Teil mit den gesammelten Erfahrungen der Teilnehmer übereinstimmen, es jedoch weiterer Untersuchungen und der Betrachtung weiterer Variablen bedarf, um letztlich handfeste Konsequenzen für die eigene Schule und sein eigenes Handeln treffen zu können. Im ersten Projekttreffen stand ebenfalls die Wahl eines Projektlogos an. Während einer kurzen ersten Kaffeepause hatten die Teilnehmer dann Zeit die mitgebrachten Logo-Vorschläge aus den neun Partnerländern in einer Art Galerie zu sichten. Weiter ging es mit der Analyse der Schulabbrecherquoten der einzelnen Länder. Diese sind im Vorfeld des Projekttreffens jeweils für das eigene Land erhoben und ausgewertet worden und wurden dann im Workshop durch die Delegierten präsentiert. Kurz zusammengefasst lässt sich festhalten, dass national gesehen Italien (15%) und Bulgarien (13,8%) die höchsten und Deutschland (5,5%) und Polen (5,1%) die niedrigsten Schulabbrecherquoten haben.                
Gestärkt ging es nach der Mittagspause in den zweiten Teil des ersten Workshop-Tages, der Auswertung des Status Quo in den Partnerschulen auf Basis von Hattie‘s Fragebogen. Der Fragebogen, welcher gleichzeitig eine Checkliste auf dem Weg Richtung „Lernen sichtbar machen“ darstellt, wurde im Vorhinein durch das Kollegium der Partnerschulen beantwortet. An dieser Stelle hatten unsere Schüler Tim und Sahin ihren großen Auftritt. Im Rahmen ihres Projektunterrichts mit Herrn Graack war es ihre Aufgabe, die Rückläufer des Fragebogens an unserer Schule auszuwerten und die zentralen Ergebnisse in Form einer PowerPoint Präsentation aufzubereiten. Diese stellten sie dann der Projektgruppe vor. Nachdem jedes Partnerland seine Ergebnisse präsentiert hatte, ging es im letzten Punkt der Workshop-Tagesordnung darum, aus den Einzelergebnissen eine gemeinsame Schlussfolgerung für die weitere Arbeit zu ziehen.

Die Besichtigung der Basilika von Rybnik und ein gemeinsames Abendessen im hoteleigenen Restaurant bildeten einen schönen Abschluss des ersten Arbeitstages.

Der zweite Tag startete mit einem Besuch im Rathaus der Stadt Rybnik. Dort wurden wir herzlich begrüßt und in Rybnik willkommen geheißen. Über eine Tüte voll mit kleinen Stadtpräsenten haben wir uns sehr gefreut.

Schwerpunkt am Tag 2 des Workshops lag auf der gemeinsamen Festlegung derjenigen Faktoren, die den größten positiven Einfluss auf den Lernerfolg der Schülerinnen und Schülern haben. Hierzu wurde zunächst erörtert, inwieweit die Schulentwicklungspläne der Partnerschulen bereits die positiven Einflussfaktoren Hatties berücksichtigen und, ob diese positiven Faktoren insgesamt dazu beitragen können, die Bildungssysteme in den Partnerländern zu verbessern. In der Arbeitsphase ging es schließlich darum, sich in Kleingruppen über eigene Erfahrungen im Hinblick auf die Lernleistung von Schülerinnen und Schülern auszutauschen und sich auf die einflussreichsten Faktoren für einen positiven Lernerfolg festzulegen. Diese Ergebnisse wurden im Anschluss dem Plenum vorgestellt und diskutiert. Als zentrale Faktoren wurden dabei Feedback durch die Schülerinnen und Schüler an die Lehrerinnen und Lehrer, der Einsatz von interaktiven Methoden, die kollegiale Teamhospitation und die Teamarbeit innerhalb des Kollegiums, identifiziert.      
Anschließend stellte uns Hanna Skowronska die Plattformen Azendoo und Twinspace vor, welche zu Kommunikations- und Austauschzwecken im Rahmen der Projektarbeit zukünftig eingesetzt werden und uns die gemeinsame Arbeit erleichtern sollen. Nach dem Mittagsessen, das in der schuleigenen Küche für uns zubereitet wurde, evaluierten wir mit Hilfe der SWOT-Analyse die bisherige Projektarbeit und planten weitere Schritte für die Zukunft. Bevor sich schließlich als letzten Tagesordnungspunkt die Koordinatoren zur weiteren Terminabsprachen trafen, stand die Wahl des Projektlogos an. Jedes Land hatte dabei eine Stimme für das Logo insgesamt und eine für das Logo des Buttons. Der glückliche Gewinner des Logos für den Button kam dabei aus Portugal. Die Wahl des Projektlogos fiel auf Deutschland. Die Schülerinnen und Schüler der HH76 EuroLing entwarfen das Gewinnermotiv.

Am nächsten Tag ging es mit dem Bus und der ganzen Projektgruppe in die von Rybnik eineinhalbstunden entfernt liegende, schöne Stadt Krakau. Dort angekommen besuchten wir die Räume des Königsschlosses auf dem Wawel, das im 16. Jahrhundert erbaut wurde und für seine Renaissancekreuzgänge berühmt ist. Dort konnten wir die zahlreichen flandrischen Wandteppiche bewundern. Die Wenzel-und-Stanislaus-Kathedrale, die sich direkt neben dem Schloss befindet durften wir ebenfalls besichtigen.

Nach einem kurzen Fußmarsch in Richtung Innenstadt und der Stärkung bei einem gemeinsamen Mittagessen konnten wir das Flair von Krakau genießen und uns auf dem Weihnachtsmarkt vom typischen polnischen Allerlei inspirieren lassen. Die letzte Station war das durchaus interessante historische Museum, das gleichzeitig ein archäologisch-architektonisches Reservat darstellt und unterhalb des Marktplatzes liegt. Am Abend ging es müde aber zufrieden und mit tollen neuen Eindrücken zurück nach Rybnik, wo wir das Projekttreffen bei einem gemütlichen Essen ausklingen ließen.

Am Sonntag – dem 3. Advent – traten wir gegen Mittag unsere Heimreise an und landeten am Abend wohlbehalten in Dortmund.

Vielen Dank an unsere Gastgeber für die tolle Organisation und dem gelungenen ersten Projekttreffen!

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