25 Jahre - ein Vierteljahrhundert Projektarbeit am Mercator Berufskolleg

EU-Projekte als wichtiger Bestandteil der Schulentwicklung am Mercator Berufskolleg – Teil I „Wir machen keine Projekte. Wir machen Schulentwicklung.“
25 Jahre - ein Vierteljahrhundert Projektarbeit am Mercator Berufskolleg

ERASMUS+ 2014-2020

von Christian Graack, Koordinator Projekte

 

Das Schulprogramm und die daraus abgeleiteten Zielsetzungen verdeutlichen die langfristige strategische Ausrichtung unserer Schulphilosophie. Die kurz- bzw. mittelfristige Umsetzung erfolgt durch die vielfältige unterrichtliche und außerunterrichtliche pädagogische Arbeit an unserer Schule.

 

In den achtziger Jahren entwickelten wir am MBK ein Schulorganigramm um die organisatorische Struktur unserer Schule für alle am Schulleben Beteiligte zu verdeutlichen.

Klare Zuordnungen von Personen zu den vielfältigen schulischen und außerschulischen Aktivitäten spiegeln seitdem die Zuständigkeiten übersichtlich wider.

 

Jährliche Evaluationen bewirken eine permanente Anpassung unseren pädagogischen Aktivitäten um die vereinbarten Zielsetzungen optimal umzusetzen und eventuell Korrekturen bzw. Ergänzungen durchzuführen.

 

Die Schulentwicklung, ausgehend vom Schulprogramm bis hin zur Umsetzung der daraus abgeleiteten Zielsetzungen war, ist und bleibt damit ein wesentlicher Baustein für eine attraktive, den Schülerinnen und Schülern und den Lehrerinnen und Lehrern gerecht werdende Schule.

 

Schon in den 80er Jahren haben wir europäische Projekte als eine für unsere Schule wichtige unterrichtliche bzw. außerunterrichtliche Bereicherung des Schullebens erkannt und in das Schulprogramm eingebracht.

Die Finanzierung der europäischen COMENIUS-Aktivitäten wird seitdem vom Pädagogischen Austauschdienst (PAD) in Bonn aus europäischen Mitteln sichergestellt.

Viele bilaterale EUREGIO-Projekte mit unserer Partnerschule aus s’Hertogenbosch (NL) sind seit 25 Jahren eine weitere Ergänzung unserer schulpartnerschaftlichen Aktivitäen.Die Projektfahrten der Banken-Berufsschüler nach Liverpool (Knowsley), London und Wien und

der jährliche Schüleraustausch mit Frankreich im Rahmen des Deutsch-Französichen-Jungenwerkes (IKAB) runden diese europäische Ausrichtung unseres „Lernen voneinander“ ab.

All diese Projekte haben die Förderung der acht europäischen Schlüsselkompetenzen für lebenslanges Lernen zum Ziel.

Darüber hinaus haben die praktische Anwendung von Fremdsprachen, die vielfältigen Präsentationen und die verstärkte Nutzung von Kommunikationstechnologien für alle Beteiligten einen enormen Zugewinn gebracht.

 

Die Sinnhaftigkeit der europäischen Projektarbeit kann somit nur äußerst positiv evaluiert werden.

Auch eine Langzeitstudie der EU-Kommission, die im November 2012 erschienen ist, bestätigt die positiven Auswirkungen der COMENIUS-Schulpartnerschaften auf die beteiligten Schulen.

Vor allem die durch EU-Fördergelder ermöglichten Mobilitäten der Schülerinnen und Schüler und Lehrerrinnen und Lehrer führt zu einer starken Verbesserung von wesentlichen Schlüsselkompetenzen, wie z.B. Kulturbewußtsein, Personalkompetenz, fremdsprachliche Kompetenz und auch Sozialkompetenz.

 

Der Zusammenhang von Schulprogramm und der daraus abgeleiteten Zielsetzung, europäische Projekte in das Schulleben zu integrieren und der Notwendigkeit eines „feedback“ um die Schulentwicklung positiv zu beeinflussen und die Schule damit „voranzubringen“, soll anhand der letzten COMENIUS-Projekte und des aktuellen Erasmus+ - Projektes kurz verdeutlicht werden.

 

2002-2005 „UNITED“:   „United against Violence and Hostility towards foreigners“

"Gegen Gewalt und Fremdenhass / Fremdenfeindlichkeit in Europa"

Umsetzung z.B. durch: Coolness-Training (Fortbildungen für

Schüler und Lehrer/Regeln für eine gewaltfreie Schule) Verhaltensregeln „Regeln für ein soziales Miteinander“ (Aushang in jeder Klasse)

 

2005-2008 „PEACE“ : „Concepts for PEACEful Schools in Europe“/

"Konzepte für friedliche Schulen in Europa“

Umsetzung z.B.durch: Konfliktmanagement (Arbeitskreis gegenGewalt/Konfliktlösungsbogen…)

 

2008-2010 „MINT“: „Migration NEEDS Integration“

Umsetzung z.B.durch: Entwicklung bzw. Novellierung des Migrationskonzeptes unserer Schule (Statistiken/Schülerinterviews mit

Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund zur Schulsituation/Biografien)

 

2010 – 2012    „CoSSOL“: Concepts for a Successful Self-Organised Learning“

„Konzepte für ein erfolgreiches selbstorganisierte Lernen“

Schulinterne Fortbildungen/Umsetzung u.a. durch Frau Schürenberg (Kooperatives Lernen), Herr Capelle (Kollegiale Hospitation) und Herrn Graack (Portfolio/Moodle).

Umsetzung der Zielvereinbarung 1C mit der Bezirksregierung (2009-2013); Fokussierung der Unterrichtsentwicklung auf das Thema „Steigerung der Schülerselbstständigkeit“

 

2012- 2014     „mLOL“: Making Learning an Object of Learning

Lernmethoden explorieren und Lernprozesse gestalten,

um lebenslanges Lernen als Kernkompetenz eines jeden Individuums zu fordern und auch zu fördern.

Endprodukt: Methodenbox „mLOLbox“, wodurch jeder interessierte Lehrer spezifische Methoden im Sinne des Förderns und Forderns von Kompetenzen in seinen Unterricht „mitnehmen“ kann.

 

Fortsetzung der Umsetzung der Zielvereinbarung 1C mit der Bezirksregierung (2009-2013); Entwicklung einer Methodenbox für Lehrerinnen und Lehrer zur gezielten Förderung der Schülerselbstständigkeit im Unterricht

 

2014-2017      „INCorporated.“: Inclusion Needs Competence.“

Entwicklung eines ganzheitlichen Inklusionskonzeptes (Lehrer, Schüler, sozialpädagogisches Personal, Unternehmen und Politik) zur Beratung und Förderung behinderter Schülerinnen und Schüler am Mercator Berufskolleg

 

Umsetzung: Anpassung bestehender Aufnahmeberatung, Entwicklung von Fortbildungsmaterialien und Kursangeboten für Kolleginnen und Kollegen/Schülerinnen und Schüler, Implementierung eines Beratungsteams zur Begleitung inklusiver Lehr- und Lernprozesse

 

Sukzessive wurden und werden somit Erkenntnisse aus europäischer Projektarbeit nach Abwägung der Sinnhaftigkeit in unser Schulleben implementiert. Das „Lernen voneinander“ hat viele Früchte für unsere Schule getragen. Aktuelle pädagogische Entwicklungen wurden thematisiert und führten zu konkreten Umsetzungen im schulischen Alltag.

 

Die Verhaltensregeln in den Klassen, das Coolness-Training, der Konfliktlösungsbogen, der „Arbeitskreis gegen Gewalt“, das Migrationskonzept, die Konzepte für ein selbstorganisiertes Lernen und die Methodenbox als Ergebnis des „mLOL“_Projektes sind einige Module unserer Schulentwicklung der letzten Jahre, die bei den vielfältigen Diskussionen mit unseren europäischen Partnerschulen im Hinblick auf unsere Schule entsprechend (weiter-)entwickelt wurden.

Gefreut haben wir die uns über die Zusage zur gemeinsamen Arbeit am neuen ERASMUS -Projekt zum Thema „Inklusion“  („INCorporated. - Inclusion Needs Competence.“), wieder einem Thema, was derzeit durch die Vorgaben der Landesregierung und Bezirksregierung den Schulen übertragen wird.

 

Die positiven Bewertungen für unsere COMENIUS-Projekte durch den PAD, durch die Europäische Kommission und die Bestbewertungen (PEACE, MINT, CoSSOL, „mLOL“) im Rahmen der Qualitätsanalyse durch die Bezirksregierung sind eine Bestätigung für die geleistete Arbeit. (Zitat PAD zum Abschlussbericht des „mLOL“-Projektes: „In dieser Partnerschaft wurden nicht nur die geplanten Aktivitäten, sondern generell die Programmziele von Comenius in beispielhafter Weise umgesetzt. …Selten findet sich ein Beispiel von derart tief im Schulleben verankerter Comenius-Praxis“).

Einladungen zur „didacta 2011“ und „didacta 2013“ und die Einladung zu einem europäischen Bildungskongress der EU-Kommission im Frühjahr 2012, zur Auftaktveranstaltung des neuen ERASMUS+ Programms durch die Bezirksregierung nach Düsseldorf zur Präsentation gelebter Schulprojektarbeit. wir unsere erfolgreiche Projektarbeit einem großen Publikum zeigen konnten, bestärken uns darin, die in den 80er Jahren im Schulprogramm und den Zielsetzungen formulierte europäische Ausrichtung unserer Schule fortzuführen.

 

Viele Schülerinnen und Schüler sehen in der europäischen Projektarbeit einen der Höhepunkte ihres schulischen Lebens an unserer Schule. Auch der Beitrag europäischer Projektarbeit im Rahmen des Schulmarketings sollte nicht unerwähnt bleiben. Die Attraktivität unserer Schule für potentielle Schüler wird durch die Vielfalt der angebotenen Projekte erhöht und könnte so ein zusätzlicher Anreiz sein, sich für das Mercator Berufskolleg zu entscheiden.

 

Die Förderung unserer Schülerinnen und Schüler, die Verstärkung des europäischen Gedankens, den Spaß und die Offenheit beim Kontakt mit ausländischen Schülerinnen und Schülern und Lehrerrinnen und Lehrern führt  somit zu einer positiven Bindung der Schüler an unsere Schule und schließlich auch zu konkreten Umsetzungen der erarbeiteten „Produkte“ im Schulleben.

 

Das Schulleben ist ein dynamischer Prozess. Fachliche, pädagogische, methodische, soziale, kulturelle und auch rechtliche und finanzielle Vergleiche mit europäischen Partnerschulen können diesen Prozess fördern und die eigenen Aktivitäten besser einordnen lassen.

Der „Blick über den Tellerrand“ hat Früchte getragen!

 

Hierfür sei allen Schülerinnen und Schülern, Kolleginnen und Kollegen, der EDV-Abteilung und allen, die direkt wie auch indirekt die Arbeit unterstützt haben, gedankt.

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