Im Namen des Volkes... PK61 am Arbeitsgericht in Duisburg

Zunächst blickten wir in überraschte Gesichter, als wir als Schulklasse mit 22 Personen den Verhandlungsraum betraten. Wir fühlten uns wir im Fernsehen, nur dass es hier live war, echt, mit echten Richtern, echten Anklägern und Beklagten, echten Anwälten und sogar echten Zeugen. Die Richterinnen erörterten extra den Fall vor uns, der nach Gütetermin und erstem Kammertermin heute mit der Beweisaufnahme zum dritten mal verhandelt wurde. Eine Frau klagte auf etwa 7.500 EUR, weil sie einen Arbeitsvertrag geschlossen haben will. Sie musste die Beweislast gegen Ihren alten Arbeitgeber tragen, der sie auf Provisionsbasis eingestellt haben wollte. Einen schriftlichen Arbeitsvertrag gab es nicht, daher sollte eine Zeugenbefragung die Wahrheit ans Licht bringen. Zuweilen wurde es sehr emotional und auch mal laut, da sich die Prozessbeteiligten auch privat kennen. Es wurde sogar gelacht, als der Zeuge die Richterin für ihre zutreffende Zusammenfassung lobte. Zum Ende hin drängte die Vorsitzende auf einen Vergleich, den die Parteien nach mehrmaliger Beratung auch akzeptierten. Zähneknirschend, wie wir glauben zu hören, denn die ehemalige Freundschaft unter den Parteien ist längst dahin. PK61