And the Winner is… THE TEAM

Großes Kino bei der Premiere: Auszubildende des Mercator Berufskollegs Moers zeigen ihre aufwändigen und humorvollen Videoproduktionen zum Thema „Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz“. Sie beweisen, dass Schule auch in Pandemiezeiten im Teamwork durch Video-Konferenzen mit digitalen Tools realisierbar ist und sehr gut funktioniert.

 

Für Personaldienstleistungskaufleute, die in Personalabteilungen von Industrie- und Dienstleistungsbetrieben oder Zeitarbeitsunternehmen ausgebildet werden, spielt Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz eine zentrale Rolle. Die Auszubildenden lernen die unterschiedlichen gesetzlichen Grundlagen sowie die Verfahrensweisen bei der Gefährdungsbeurteilung und der Auswahl von Maßnahmen zum Gesundheitsschutz kennen – mitunter eine trockene Materie.

Dass es auch Spaß machen kann, bewiesen die Mittelstufenschüler*innen des Mercator Berufskolleg in Moers bei einer Lernsituation zur Personaleinsatzplanung. Ausgestattet mit Bildern von Arbeitsplätzen aus unterschiedlichen Industrie- und Dienstleistungsbetrieben und Originaldateien des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen zur Gefährdungsbeurteilung dokumentierten die Auszubildenden eine Arbeitsplatzbesichtigung mit Gefährdungsermittlung, -bewertung und Maßnahmenbestimmung filmisch.
Bei der Art der Umsetzung hatten die Gruppen die freie Wahl. Zwei Gruppen entschieden sich für die Legetricktechnik, die sie mit Hilfe der webbasierten App „Simpleshow“ umsetzten (https://videomaker.simpleshow.com/de/). Eine Gruppe erstellte ihren Beitrag mit Power Point, eine weitere Gruppe produzierte ein animiertes Erklärvideo mit der webbasierten App „Animaker“ (https://www.animaker.de/). Auch ein sehr aufwändig selbst gedrehtes Video mit vielen speziellen Effekten trug eine weitere Gruppe bei. Der Tag der Filmpremieren wurde daher mit Spannung erwartet.
Zwei Wochen lang, zunächst in Distanz, schließlich im Präsenzunterricht, hatten die Schüler*innen Zeit, ihre Ideen kreativ und filmisch umzusetzen. Zuvor mussten sie sich in die Materie einlesen, im Betrieb zur Gefährdungsbeurteilung und Maßnahmenbestimmung Erkundigungen einholen und sich in der Gruppe abstimmen. „Der plötzlich wieder einsetzende Präsenzunterricht hat uns fast einen Strich durch die Rechnung gemacht, da wir auf Distanz gut kommunizieren und arbeitsteilig unsere Aufgaben erledigen konnten. Als wir uns dann wieder in Präsenz getroffen haben, konnten wir uns anfangs nur schwer auf die Aufgabe konzentrieren, da es nach so langer Zeit viel zu erzählen gab“, so eine Schülerin. „Aber zum Glück konnten wir uns dann die Filme gemeinsam in der Schule ansehen. Das war ein tolles gemeinsames Erlebnis nach so langer Zeit.“
„Am Ende wurde die Zeit echt knapp, aber wir haben uns gegenseitig gepuscht und geholfen. Es hat ja auch viel Spaß gemacht“, so ein anderer Schüler. Alle Filme wurden begeistert beklatscht und durch einen Laudator oder eine Laudatorin aus einer anderen Gruppe positiv gewürdigt. Die Gruppen nutzten die Gelegenheit, ihre Projekte der Klasse zu erläutern, technische Schwierigkeiten und Probleme darzustellen sowie ihr Fazit zu formulieren.

Selbstverständlich durfte nach der Premiere eine Oscar-Verleihung nicht fehlen. Lob kam auch von Schulleiter Dr. Oliver Wolf: „Das Projekt zeugt von einem großen Engagement der Schülerinnen und Schüler. Sie haben gezeigt, dass sie mit solch einer Extremsituation flexibel umgehen können und zunehmend wichtig werdende Medien sehr kompetent beherrschen.“
And the Winner is... The Team 2
Wenn man dem letzten Schuljahr etwas Positives abgewinnen kann, dann dass einige Schülerinnen und Schüler an Resilienz zugelegt, sich viel intensiver mit digitalen Kommunikations- und Präsentationsmedien auseinandergesetzt und dabei Fähigkeiten entwickelt haben, die für sie in ihrem weiteren Berufsleben eine herausragende Rolle spielen werden. Ein weiteres Beispiel ist die Simulation von Bewerbungsgesprächen in Video-Konferenzen. Obwohl die Auszubildenden regelmäßig Vorstellungsgespräche in ihren Betrieben durchführen, hatten sie keine Erfahrung mit solchen Interviews auf Distanz. Die überwiegende Mehrheit ist jedoch davon überzeugt, dass Online-Interviews neben  Video-Konferenzen mit Kolleg*innen auch nach der Pandemie regelmäßig stattfinden werden.
Damit im nächsten Schuljahr wieder ungeteilt in Präsenz unterrichtet werden kann, wäre es wünschenswert alle Schülerinnen und Schüler noch vor den Sommerferien zu impfen. Diese jungen Menschen haben es sich durch ihre Disziplin und ihr solidarisches Verhalten in der Pandemie verdient, wieder Freunde zu treffen, zu feiern, ins Kino zu gehen...

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