Gesundheitsaktion am Mercator Berufskolleg - NRZ und Krankenhaus St. Josef engagieren sich vor Ort am 21.5.2014

(von Torben Köllner und Haci Polat) In einer immer älter werdenden Gesellschaft sind Herzanfälle nichts Neues mehr. Doch heutzutage gibt es auch immer wieder Fälle, in denen Jugendliche einen solchen Herzanfall erfahren. Vor allem tritt dieses Phänomen im Schul- oder Vereinssport auf.

Aus diesem Grund kommt der Oberarzt des St. Josef Krankenhauses, Dr. med. Schickel mit seinem Team zu uns an das Mercator Berufskolleg. Die Aktion, welche von Herrn Aldenhoff organisiert wurde, sollte vor allem der Soforthilfe bei einem Herzanfall, aber auch der Aufklärung, wie es zu einem Solchen kommt, dienen. Mit 20 Jahren fängt das Herz an sich zu verändern. Ab diesem Alter beeinflussen gewisse Faktoren die Vitalität des Herzens.

 

Viele dieser Faktoren lassen sich bewusst beeinflussen. Einige dieser beeinflussbaren Faktoren werden im nachfolgenden aufgelistet: 1. Rauchen: Durch das Rauchen kommt es zu Ablagerungen in den Arterien. Die Gefäßwand wird immer starrer und dicker und lässt immer weniger Blut durchströmen. Schreitet dieser Prozess soweit voran, dass es zu einem kompletten Gefäßverschluss kommt so droht dem Patienten ein Infarkt. 2. Ernährung: Gesunde Ernährung fördert ein gesundes Herz. Ernährt man sich allerdings nur von Burgern oder anderen Fastfood-Gerichten, so kommt es ebenfalls zu Ablagerungen in den Arterien. Diese können dann ebenfalls wieder zu einem Infarkt führen. Zur Vermeidung dieser Ablagerungen sollte man sich viel bewegen und sich gut ernähren, so Dr. Schickel. In Deutschland gibt es jährlich rund 80.000 Fälle von plötzlichem Herztod.

 

Das bedeutet, das Herz hört ohne vorherige Symptome auf zu schlagen. Eine schnelle Reanimierung ist bei einem Herzstillstand sehr wichtig, denn nach nur 4 bis 5 Minuten ist das Gehirn meist schon dermaßen geschädigt, dass ein normales weiteres Leben nicht möglich wäre. Um den Hirntod der beteiligten Person zu verhindern, sollte man wissen, was man machen muss, wenn man in der Nähe einer Person mit Herzstillstand ist: Als erstes sollte man den Betroffenen kneifen oder laut rufen. Reagiert dieser auf eine dieser Aktionen, so lebt er noch und muss nicht wiederbelebt werden. Ist dies allerdings nicht der Fall, so sollten schnellstmöglich der Puls und die Atmung überprüft werden. Hierbei gilt es, den Puls am besten am Hals zu überprüfen - ein Röcheln oder Schnappen gelten nicht als normale Atmung. Tritt also der Fall ein, dass die Person wiederbelebt werden muss, sollte als erstes schnellst möglich der Rettungsdienst verständigt werden. In Moers dauert es circa 4-10 Minuten bis der Krankenwagen am benötigten Ort ist. Da die Person in dieser Zeit schon ohne Behandlung dem Hirntod erlegen kann, so sollte sofort nach dem Anruf mit der Herz-Lungen-Wiederbelebung begonnen werden.

 

Als erstes sollte man prüfen, ob der Betroffenen gegebenenfalls einen Speiserest oder Sonstiges im Mund bzw. den Atemwegen stecken hat. Dies muss dann entfernt werden. Nun sollte der Kopf überstreckt werden, damit die Luftröhre frei wird und die Luft ungehindert in die Lunge strömen kann. Nach all diesen Schritten sollte mit der Herzdruckmassage begonnen werden, um den Kreislauf wieder in Gang zu bringen. Hierbei ist darauf zu achten dass mindestens 100 Kompressionen in der Minute erreicht werden. Nach 30 Mal Drücken sollte zwei Mal durch den Mund oder die Nase kräftig Luft in den Betroffenen gepustet werden. Dies muss so lange wiederholt werden, bis der Notarzt oder Krankenwagen eintrifft. Es ist des Weiteren zu beachten, dass die Herzdruckmassage auf einem festen Untergrund durchgeführt wird, da sonst die komplette Druckkraft im weichen Untergrund verschwindet. Als letzten Schritt sollte man, falls vorhanden, einen Defibrillator nutzen, um dem Betroffenen einen Elektroschock zu verpassen, welcher das Herz wieder in den normalen Zustand versetzen soll. Wichtig hierbei: Jeder kann einen Defibrillator bedienen, da dieser ab Aktivierung automatisch Anweisungen gibt was zu tun ist. Zum Schluss stellte Herr Dr. Schickel noch eins klar: Selbst wenn synthetische Designer-Drogen wie Crystal Meth das Herz nicht direkt bei Konsum schädigen, ist davon auszugehen, dass bei längerer Verwendung eine Herzmuskelschwäche eintreten wird.

 

Es war alles in allem eine sehr informative Veranstaltung, bei der man viel über das Risiko und die Vermeidung von Herzattacken lernen konnte.

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