Faszinierende Einblicke in die Welt der Kriminalbiologie

Von: Ramona Richert und Rebecca Kalinke aus der GY92 Am Dienstag fand in der 7ten und 8ten Stunde ein Vortrag über die Kriminalbiologie von Dr. Saskia Reibe statt. Viele SchülerIinnen der 12ten und 13ten Klasse folgten den fesselnden Worten der Kriminalbiologin.
Faszinierende Einblicke in die Welt der Kriminalbiologie

Vortrag Kriminalbiologie

Zuerst zeigte sie uns mit Hilfe von Bildern, welche Spuren sie tagtäglich auswertet. Dazu gehören Fingerabdrücke, Spermareste, Blutspuren und der genetische Fingerabdruck (z.B. DNA aus Speichel). Ihr spezielles Gebiet sind jedoch Insekten, wie z.B. Fliegen und Maden. Mit deren Hilfe kann die Kriminalbiologin feststellen, wie lange ein Mensch ca. tot ist. Wenn ein Körper in der Natur stirbt, wird er biologisch zersetzt. Diese Aufgabe übernehmen vor allem Maden, die sich vom weichen Körpergewebe ernähren. Die Maden werden von den Fliegen auf dem toten Körper platziert. Nach dem Schlüpfen beginnen sie direkt mit der Nahrungsaufnahme. Das Wachstum ist abhängig von der Temperatur. Biologen können an dem Wachstumsstadium in Kombination mit Temperatur und Madenart feststellen, zu welcher (Jahres-) Zeit der Mensch gestorben ist. Dies kann sehr wichtig sein, um die Leiche zu identifizieren. Die Kriminalbiologin hat darauf aufmerksam gemacht, dass Krimiserien wie CSI nicht der Realität entsprechen. In Wahrheit sind die Kriminalbiologen mehr im Labor und am Schreibtisch tätig, als am Tatort zu sein. Denn sie müssen winzigste Einzelheiten beobachten und erkennen, da es z.B. bei den Fliegen, wie auch bei den Maden, kleinste Artunterschiede gibt, die auf den jeweiligen Todeszeitpunkt schließen lassen. Um die Theorie besser nachvollziehen zu können, erläuterte Dr. Saskia Reibe diese an verschiedenen Fallbeispielen. Ein Beispiel war, dass eine tote Person in der Nähe eines Parkplatzes in einem steilen Waldgebiet lag. Da der Kopf sich von dem Körper löste und runterrollte, genau vor die Füße eines Passanten, wurde die Leiche entdeckt. Die Polizisten schlossen, dass sie noch nicht lange in dem Waldgebiet lag. Allerdings fand Dr. Saskia Reibe heraus, dass die Leiche mindestens seit dem Sommer des vorherigen Jahres dort liegen müsste, da zu wenig Puppen der Maden am Tatort lagen, obwohl fast nur noch das Skelett übrig war. Somit weitete die Polizei die Suche auf das vorherige Jahr aus und konnte die Leiche als eine demenzkranke Frau identifizieren, die seit dem vorherigen Jahr verschwunden war.
Die Gestaltung durch Bilder und Eigenerfahrung machten den Vortrag sehr lebhaft und erweckte bei den Schülern/innen großes Interesse.
An diesem Punkt möchten wir uns noch einmal bei Frau Dr. Saskia Reibe bedanken, dass sie uns einen Einblick in ihre Berufswelt ermöglichte.

 

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