47. SOS Kinderdorffest - 1. Adventssonntag 27.11.2016

Ein tolles Fest und viel Engagement. Seit über vierzig Jahren findet am 1. Advent unser SOS-Kinderforfest statt. Das Fest ist weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt und erfreut sich einer breiten Bürgerbeteiligung. Wir sind stolz auf ein hohes Engagement von Schülerinnen und Schülern, Lehrerinnen und Lehrern und vielen Angehörigen und Ehemaligen, durch das wir das SOS-Kinderdorf in Bethlehem (Palästina) bereits mit mehr als einer halben Millionen Euro unterstützen konnten.

Bitte klicken!

Das Mercator Berufskolleg unterstützt seit Anfang der 1970er Jahre das SOS-Kinderdorf in Bethlehem.  Alljährlich zum 1. Advent findet das traditionelle Kinderdorffest am Mercator Berufskolleg statt, das tausende von Besuchern anlockt. Das Kinderdorffest ist auch gleichzeitig Treffpunkt der EHEMALIGEN! Irgendwie genial, was Alfons Wylutzki im Jahre 1969 begonnen hat. Vor allem, dass er gemeinsam mit dem Kollegium eine P a t e n s c h a f t begründete. Denn Pate zu sein, das bedeutet Verantwortung nicht nur für den Moment, sondern für eine lange, sehr lange Zeit.

Zu keinem Zeitpunkt in den letzten Jahrzehnten kam auch nur der Verdacht einer Diskussion auf, man wolle oder könne oder solle sich von dieser Verantwortung für die übernommene Patenschaft zurückziehen. Im Gegenteil: Das Kollegium hat sich immer noch mehr Aufgaben aufgebürdet, um das Fest noch größer und noch schöner zu gestalten. Aber gibt es nicht noch größeres Elend in der Welt? Wir sehen das so: Mit unserer Spende für Bethlehem entlasten wir den Hermann-Gmeiner-Fonds und „SOS-Kinderdörfer International“, sich verstärkt anderen Krisengebieten, zum Beispiel Kaschmir und Pakistan, zuzuwenden. Wenn es das SOS-Kinderdorf-Fest nicht gäbe, müsste man es erfinden: für die Kinder, versteht sich, aber auch für uns, für die Schule. Bevor solch ein Begriff wie "Corporate Identity" Mode wurde, hatten sich die Kaufmännischen Schulen in Moers eine unverwechselbare Identität gegeben, eine ausgesprochen wohltätige.

Das wirkte und wirkt immer noch nach außen und nach innen: Mag es auch sonst nicht immer leicht sein, über 100 Lehrer/-innen und über 2.300 Schüler/-innen und alle anderen Mitarbeiter/-innen, die in einem solch großen Schul-Betrieb arbeiten, "unter einen Hut zu bringen" - mit dem SOS-Kinderdorf-Fest ist es stets gelungen. Das Bedürfnis, endlich etwas tun zu können gegen das Elend in der Welt als nur wohlfeil betroffen darüber zu reden, spielt bei dem Engagement von allen die entscheidende Rolle. Und es soll wieder ein richtiges Fest werden, mit allem, was dazu gehört. Besonders darf man sich darauf freuen, die Ehemaligen wieder zu treffen: unsere pensionierten Kolleginnen und Kollegen, die sowieso unserer SOS-Aktion die Treue gehalten haben und für die es vielleicht angenehm ist zu sehen, dass sich "Schule von früher" und "Schule von heute" wenigstens in einem Punkt nicht sehr unterscheidet: beim SOS-Kinderdorf-Fest. Und gibt es eine bessere Möglichkeit für ehemalige Schülerinnen und Schüler als die Pizzeria, das Schülercafé, die Sekt-, die Espressobar, die Kinderstube und überhaupt das gesamte Fest, als sich nach einigen Jahren mal wiederzusehen? „Treffpunkt Obststand oder Blumenstand“ – und jeder weiß Bescheid.

Übrigens sind auch die Lehrerinnen und Lehrer gespannt darauf zu erfahren, was aus ihren Ehemaligen so alles geworden ist. Das SOS-Kinderdorf Bethlehem liegt ganz in der Nähe des historischen Hirtenfeldes und ist ausschließlich von arabischen Kindern bewohnt. Es besteht aus 14 Familienhäusern, Dorfleiterhaus, Gästehaus, SOS-Tantenhaus (SOS-Tanten kümmern sich in Abwesenheit der SOS-Mutter um die Kinder), Verwaltungs- und Servicebereich, in dem Büroräume, Aufenthaltsraum, Wäscherei, Sanitätsraum, Werkstatt und ein Dorfgeschäft untergebracht sind. Das Obergeschoss dient der Unterbringung des Personals. Der dem SOS-Kinderdorf Bethlehem angeschlossene SOS-Kindergarten besteht aus vier Gruppenräumen, Mehrzweckhalle und einer Küche. Zurzeit wird der SOS-Kindergarten von 90 Kindern aus dem SOS-Kinderdorf und seiner Umgebung besucht. In den vier SOS-Jugendhäusern für Mädchen und Jungen werden zurzeit insgesamt 40 Jugendliche betreut.

Das Kinderdorf Bethlehem, die SOS-Hermann-Gmeiner-Grundschule, die gleich beim SOS-Kinderdorf liegt, wird zurzeit von ca. 390 Schülern und Schülerinnen aus dem SOS-Kinderdorf und aus seiner Nachbarschaft besucht. Sie umfasst sechs  Klassen (darunter eine Förderklasse für schwächere Schüler und Schülerinnen), Bibliothek, Labor, Administration, Mehrzweckhalle und einen Computerraum. Das SOS-medizinische Zentrum Bethlehem (seit April 2003) wurde in einem Container (Fertigteilkonstruktion) eingerichtet, den man leicht auf einem großen LKW mit Anhänger transportieren kann.

Diese Konstruktionsweise ermöglicht einen hohen Grad an Mobilität, so dass man, je nach Bedarf, von Ort zu Ort fahren und Patienten, die dringend Hilfe benötigen, vor Ort helfen kann. Im Container wurde neben einer einfachen Arztpraxis auch ein kleines Labor untergebracht. Pro Jahr werden etwa 4.000 Patienten versorgt. Die SOS-medizinischen Zentren in Nablus und Hebron, Jericho und Jenin (psycho-soziale Nothilfestationen) wurden in angemieteten Räumlichkeiten als Zweigstellen des SOS-medizinischen Zentrums Bethlehem eingerichtet. Abgesehen von den bereits oben erwähnten medizinischen Dienstleistungen und der psychologischen Betreuung für Kinder und deren Familien wird in den SOS-medizinischen Zentren auch Training für Erzieher und Eltern sowie Mütterberatung angeboten. Etwa 14.000 Personen nehmen jährlich Leistungen der SOS-medizinischen Zentren in Anspruch.

(0) Kommentare