Zu Besuch bei ThyssenKrupp Steel in Duisburg

Am 15.01.2018 besuchten die Klassen GY74 und GY64 gemeinsam mit unseren Lehrern Frau Kamperdicks und Herrn Buschke die ThyssenKrupp Steel Europe AG am Standort Duisburg-Bruckhausen.

 

Nach der Ankunft mit dem Nahverkehr und einer kurzen Wartezeit wurden die beiden Klassen zum besseren Verständnis der Tour mit Audiogeräten ausgestattet. Des Weiteren bekam jeder Schüler außerdem einen Helm zu seiner Sicherheit.

Zunächst wurden wir in einen Vorführraum, der wie eine Art Kino aufgebaut war, gebeten. Dort wurde ein Film zum Thema „Sicherheit während der Tour“ abgespielt. Die Guides der Tour stellten sich vor und baten die Klassen in einen kreisförmigen Vorführraum, wo zwei weitere Filme abgespielt wurden. Der erste Beitrag war wie ein Werbefilm zur Firma ThyssenKruppSteel gestaltet und der zweite Film behandelte das Thema „Stahlproduktion“, sprich, welche Produkte werden hergestellt und wie.

Nachdem die Klassen mit Getränken (wegen der Hitze an den Öfen) ausgestattet worden waren, stiegen alle in einen Bus, der sie über das Betriebsgelände fahren sollte. Der erste Besichtigungspunkt war der betriebseigene Hafen. Dieser ist mit dem Rhein verbunden. Über diesen werden Erze und Kohle angeliefert, welche auf mehreren eigens dafür vorgesehenen Flächen gelagert werden. Der Vorgang der Befüllung und Leerung dieser Lagerplätze dauert jeweils ca. eine Woche. Es wurde erklärt, dass diese Plätze dazu nötig sind, um immer einen gewissen Vorrat an Erzen und Kohle für die Weiterverarbeitung zu haben. Dieser dient als wichtige Rohstoffreserve, wenn der Rhein beispielsweise Hochwasser führt und die Schiffe den Betrieb nicht mehr ansteuern können.

Mit dem Bus ging es weiter zum Hochofen. Dort teilten sich die Klassen in zwei Gruppen auf. Der Hochofen ist der Größte Europas. Ein Hochofen hat eine Lebenserwartung von durchschnittlich 15 Jahren. Es wurden ein paar Messungen vorgenommen. Die Klasse hatte Glück und erlebte eine Öffnung des Hochofens mit. Diese wurde mit Alarm angekündigt und es entstanden viele Funken. Es wurde noch erklärt, dass der Ofen mit Koks, welcher aus Kohle hergestellt wird, betrieben wird. Koks wird vorgezogen, da er nicht so eine Masse an Schwefel, Ruß und Rauch freisetzt. Außerdem hat er im Hochofen bessere Brenneigenschaften als reine Kohle. Danach wurde der Klasse noch erklärt, wie der im Hochofen hergestellte flüssige Stahl weiter transportiert wird. Dieser wird in Wannen ähnlichen, feuerfesten Waggons, den sogenannten Torpedos in das eigentliche Stahlwerk gefahren.

Beim Stopp im Stahlwerk versagten leider zeitweise die Audiogeräte. Man bekam nur Bruchteile von dem mit, was gesagt wurde. Die Klasse stand vor riesigen Kesseln, die mit flüssigem Roheisen gefüllt waren, welches gemeinsam mit altem Schrott in großen Konvertern zu flüssigem Stahl weiter verarbeitet wurde. Die Informationen über Details zum Produktionsprozess sind durch die Qualität der Audiogeräte aber leider zum Teil verloren gegangen.

Die letzte Station, die wir Schüler besuchten, war die zu dem Zeitpunkt gewartete und daher außer Betrieb genommene Walzanlage. In dieser werden Coils gepresst. Das sind bis zu 1,5 km lange Stahlbleche, die zu Rollen aufgewickelt an die Kunden verkauften werden. Des Weiteren verkauft die Firma ThyssenKruppSteel sogenannte Brammen. Dies sind große Stücke Stahl in Form eines rechteckigen Blocks. Die Klassen wurden darüber informiert, dass die Firma diese Teile nur nach Auftragserhalt herstellt, nicht jedoch auf Lager ohne feste Kundenbestellung. Am Ende werden Coils und Brammen auf Schiffe, Züge und LKWs verladen, um sie zum Kunden zu liefern.

Beeindruckend war zu erfahren, dass das gesamte Areal einer eigenen kleinen Stadt in der Stadt Duisburg gleicht. Sie besitzt ein eigenes Straßenverkehrsnetz, einen Hafen, Schienen, gigantische Produktionsanlagen, Grünanlagen, auf denen Wildtiere leben, einen Sicherheitsservice mit eigenen Wagen und vieles mehr. Da es circa 2.500 Arten von Stahl gibt, ist solch eine riesige Anlage auch nötig. Am Ende hatten wir viel Interessantes über die Produktion des Stahls erfahren und dabei ein bedeutendes Stück Ruhrgebietsgeschichte hautnah miterleben können.

 

Matthias Rennings (GY74)

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