Schülerinnen und Schüler begleiten Azubis in Betriebe - "KAoA"
Foto: Der Schüler Abdelstar Alsalaq (ganz links) bei seinem Tagespraktikum bei der Volksbank in Moers
Ablauf
Zu Beginn sorgten die Klassenlehrerinnen und –lehrer im dualen System für ein Interesse und eine Teilnahme unter den Berufsschülerinnen und -schülern. Um Klarheit und Verbindlichkeit zu schaffen, hielten die Ausbildenden ihre Kontaktdaten und die der Auszubildenden in einem Formular fest. Anhand der Berufe und Betriebe konnten die Schülerinnen und Schüler der Ausbildungsvorbereitung eine Priorität benennen, wobei nicht immer allen Präferenzen entsprochen werden konnte. Im selben Formular trugen sich anschließend die Schülerinnen und Schüler mit Ihren Kontaktdaten ein.
Bei mehreren Vorbereitungsterminen an den Berufsschultagen der Azubis wurden die beiden Parteien zusammengebracht. So lernten sich Schüler und Auszubildende kennen und konnten individuelle Verabredungen treffen. Sie erhielten die Formulare in Kopie mit den jeweiligen Kontaktdaten der anderen Partei. Im Krankheitsfalle sollten sich die Schülerinnen und Schüler sowohl im Betrieb als auch in der Schule abmelden.
Vorteile für die Schülerinnen und Schüler
Die Schülerinnen und Schüler der Ausbildungsvorbereitung hatten die Chance, von ihnen priorisierte Ausbildungsberufe kennenzulernen und Kontakte für ein späteres Praktikum oder gar eine Ausbildung zu knüpfen.
Vorteile für die Betriebe
Teilnehmende Betriebe konnten in Kontakt mit potenziellen Bewerberinnen und Bewerbern treten und hatten die Gelegenheit, mehr Eindrücke zu gewinnen als bei einem herkömmlichen Vorstellungsgespräch. Auf diese Weise konnten sie zugleich ein realistischeres Bild von Betrieb und späteren Tätigkeiten vermitteln, um falsche Erwartungen seitens der Bewerber zu reduzieren.
Vorteile für die Auszubildenden
Die Auszubildenden erhielten den Auftrag, den Schülerinnen und Schülern einen „normalen“ Arbeitstag in ihrem Betrieb vorzustellen. Damit sollten die Sozialkompetenzen der Auszubildenden gefördert werden sowie die Identifikation mit ihrem Betrieb.
Auswertung
Die Betriebe wurden gebeten, das Verhalten der Schülerinnen und Schüler über einfache Kriterien wie die Begrüßung, die Pünktlichkeit oder das gezeigte Interesse zu bewerten. Auch das Projekt selbst wurde sowohl seitens der Schülerinnen und Schüler als auch der Betriebe bewertet. Neben überwiegend positiven Rückmeldungen gab es auch einige kritische Anmerkungen und konstruktive Verbesserungsvorschläge.
Fazit
Als Beispiel für den Erfolg sowohl des Projektes als auch der Berufsorientierung steht der Schüler Marjan aus der Klasse der Ausbildungsvorbereitung. Er begleitete für einen Tag einen Auszubildenden aus dem Einzelhandel in seinen Elektrofachmarkt Saturn. Dort hinterließ Marjan einen guten Eindruck, so dass er dort auch sein dreiwöchiges Betriebspraktikum absolvierte und schließlich dazu aufgefordert wurde, sich für einen Ausbildungsplatz zu bewerben.
Andere Schülerinnen und Schüler konstatieren im Anschluss an den Praxistag eine größere Motivation, einen höheren Schulabschluss zu erwerben, der Voraussetzung für eine vergleichbare Ausbildung ist.
Eine dritte Gruppe machte die Erfahrung, dass der Tag Ihnen gezeigt habe, in diesem Beruf keine Ausbildung anzustreben.
„<Kein Abschluss ohne Anschluss> - diese Initiative der nordrheinwestfälischen Landesregierung unterstützen wir mit Nachdruck, wobei wir regionale Schwerpunkte setzen“, betont Dr. Oliver Wolf, Schulleiter des Mercator Berufskollegs in Moers. „Das Projekt <Schüler*innen begleiten Azubis> ist dafür ein wesentlicher Baustein und zeigt in eindrucksvoller Weise, wie an unserer Schule Kooperationen der unterschiedlichen Bildungsgänge und zwischen Betrieben und der Schule funktionieren.“
Danke
Herzlichen Dank allen teilnehmenden Betrieben, Auszubildenden, Schülerinnen und Schülern sowie den Kolleginnen und Kollegen.