Zukunft Personal – Ein Tag mit der PK81 auf der Personalmesse in Köln

… von reinen Produktbewerbungen & informativen Gesprächen, über Roboter, welche bald für den Menschen im Bereich der Online-Akquise arbeiten sollen, bis hin zu unzähligen Gewinnspielen und Give Aways, alles wird einem geboten. Lesen Sie hier den Erfahrungsbericht und Tipps von Christian Bleise aus der PK81.

Es ist Dienstagmorgen 09:00 Uhr am Duisburger Hauptbahnhof. Ein sonniger, warmer Tag. Unsere frisch zusammen gewürfelte Klasse von angehenden Personaldienstleistungskaufleuten, die PK 81 steht am Gleis 4 und wartet auf den Zug in Richtung Köln-Deutz. Natürlich sind einige noch im Halbschlaf, andere schon hellwach, freudig auf den bevorstehenden Tag, und wieder andere freuen sich einfach, den Tag woanders zu verbringen als in einem „gut belüfteten“ Klassenzimmer & sich mit theoretischem Schulstoff auseinanderzusetzen. Aber wir alle haben eines gemeinsam. Uns beschäftigt die Frage:

„Was werden wir für Eindrücke, Erfahrungen und Informationen von der Messe mitnehmen, welche uns in unserer Ausbildung helfen?“

Dieses Bild kennen bestimmt die meisten von Euch, wenn es auf einen Schulausflug geht. Und auch wie selbstverständlich, werden schon am frühen Morgen die Nerven unserer Lehrerin, Frau Loef, auf die Probe gestellt. Der Berufsverkehr hält einige von uns auf…Stau… Doch guter Dinge, zwei Züge später als geplant und mit einer halben Stunde Verspätung haben wir alle beisammen und starten in Richtung Köln. Im Zug sitzen wir dann entspannt beisammen, tauschen bereits vorangegangene Messeerfahrungen aus, es wird gefrühstückt und einige holen noch etwas Schlaf nach. Nach knapp einer Stunde Fahrt kommen wir dann endlich am Messegelände an.

Die Messehallen, welche direkt gegenüber dem Bahnhof liegen, empfangen uns und alle Messeinteressierten schon einladend mit bunten Bannern und Fahnen. Wir laufen als Gruppe gemeinsam zum riesigen Haupteingang. Plötzlich fällt uns allen etwas auf. Wir alle sind komplett underdressed. Anzug, Krawatte, Hemd & Co. gehören hier zum Messebild. Egal ob Besucher oder Aussteller und wir sind alle in Freizeitkleidung hier. Uns wird klar: Hier geht es in erster Linie um „Sehen & Gesehen werden“. So stehen wir nun mitten in der großen Haupteingangshalle, besprechen unseren Ablaufplan für den Tag und checken in die Messe ein. Da wir an unseren Outfits sowieso nichts mehr ändern können, beschließen wir den Tag einfach zu genießen. Nach dem kurzen Check-In steht nämlich auch direkt der erste Punkt der Tagesagenda an:

Besuch des Standes des Interessenverbandes Deutscher Zeitarbeitsunternehmen, kurz iGZ.

Da die Messe auf vier Hallen begrenzt ist, finden wir den Stand sehr schnell und werden direkt von Mitarbeitern des iGZ in Empfang genommen. Es gibt erste Snacks (welche wirklich lecker und frisch sind), nützliche Informationen über die Arbeit des iGZ, einen Zauberkünstler für unser persönliches Entertainment und natürlich auch ein Gewinnspiel. Zur Arbeit des iGZ lässt sich folgendes sagen: Unabhängig von fairen Tarifverträgen, welche der iGZ für seine Mitglieder aushandelt, umsetzt & kontrolliert, ist es eine weitere wichtige Aufgabe des iGZ das Image der Zeitarbeit zu modernisieren und zu verbessen. Wofür sich eine solche Messe natürlich perfekt anbietet und was als Schwerpunkt beim iGZ auf der diesjährigen Messe auch im Mittelpunkt steht.

Angesichts wachsender Anforderungen an die diversen Wirtschaftszweige unserer Zeit, muss sich auch die Branche der Zeitarbeit neuorientieren, positionieren & anpassen. Denn wie wahrscheinlich den meisten von Euch aus dem privaten oder bereits beruflichen Leben bekannt ist, verbinden die Menschen hierzulande oft nur negatives mit Zeitarbeit. Typische Vorurteile wie z.B.: - Schlechte und unregelmäßige Bezahlung. - Viele Arbeitsstunden zu schlechten Bedingungen. - Flüchtlinge & die daraus resultierenden kommunikativen Probleme etc. Ohne hier jemanden in seiner Meinung beeinflussen zu wollen, möchte ich an dieser Stelle meine persönliche Erfahrung einbringen, denn die meisten dieser Vorurteile basieren auf „Hörensagen“ oder sind einzelne, negative Beispiele die den Menschen natürlich eher im Gedächtnis bleiben, als die positiven Beispiele. Die Menschen, welche auf Zeit überlassen werden, sind meistens aus den unterschiedlichsten Gründen in der Zeitarbeit tätig und alle in ihrer Person individuell. Typische Gründe sind: - Selbstredend, Vertreibung aus dem Heimatland aufgrund eines diktatorischen Regimes. - Schulisch schlechte Zeugnisse, obwohl die Menschen in ihrem Job aufgehen können. - Eine zurückliegende, ungewollte Schwangerschaft. - Oder aber auch (Und das könnte im späteren Berufsleben uns alle treffen) Personalfreisetzungen des Arbeitgebers aus wirtschaftlichen Gründen, wenn nur nach wirtschaftlichen Kennzahlen und Kosten entschieden wird, ohne den Menschen zu berücksichtigen, welcher vielleicht schon 20 Jahre im Unternehmen tätig ist und aufgrund seine hohen Alters nur schwer wieder in das Berufsleben findet.

Aber genug zum Exkurs des allgemeinen Bildes der Zeitarbeit und zurück zur Messe. Denn ich habe nicht nur den schulischen Auftrag, mir einen Vortrag anzuhören und diesen dann in Gruppenarbeit der Klasse zu präsentieren, sondern auch einen wichtigen betrieblichen Auftrag! Tagesmission: So viele „gut schreibende“ Stifte wie nur irgendwie möglich zu erbeuten! Ob ich das geschafft habe, verrate ich Euch aber erst am Ende ;) Nach dem Besuch des iGZ Standes ist es endlich soweit, uns stehen in Dreiergruppen die Weiten der Messe zum selbstständigen Erkunden offen. Unser Plan: Als erstes die Schulaufgabe erledigen, damit wir wirklich frei umherstöbern können. Glücklicherweise gelingt es uns auch direkt einen sehr spannenden Stand mit einem wachsenden Problem ausfindig zu machen und uns dort einen Vortrag anzuhören. Das Thema Familie und Beruf wird hier behandelt und es wird eine Kinderbetreuung im Unternehmen Vorort angeboten. Getragen von Kommunen und Kundenunternehmen. Dies klingt natürlich im ersten Moment ziemlich unspektakulär, aber wenn man nur kurz darüber nachdenkt, überwiegen die Vorteile für das Unternehmen von morgen und werden für die Zukunft immer wichtiger. (Reminder: Messe Zukunft Personal eben) Personalbindung, flexiblere Arbeitszeiten, Produktivitätssteigerung, Entlastung der öffentlichen Einrichtungen, Entlastung der eigenen Mitarbeiter und viele mehr, um nur ein paar zu nennen.

Goodie-Jagd!

Als wir alles beisammen haben, geht nun der spaßige Teil des Tages los, die Goodie-Jagd! Wir besuchen die unterschiedlichsten Stände. Recruiter-Unternehmen, bekannte Jobbörsen wie Monster oder Indeed, Softwareentwickler für besseres, digitales Management des Personals, Wohnungsvermittler für Arbeitnehmer, welche wegen ihres Jobs umziehen wollen und viele andere. Die Fülle an Unternehmen erschlägt einen wortwörtlich. An jedem Stand gibt es mal mehr, mal weniger informative Gespräche. Teilweise auch reine Produkt Profilierungen. „Aber Hey, wenn es etwas Cooles umsonst gibt hört man sich auch den langweiligen Kram gerne an…“ „Tipp: Charme, Dreistigkeit eine proaktive Art sind hier der Schlüssel zum Erfolg & einer vollen Messetasche.“ Demnach werden unsere Taschen schon nach wenigen Stunden immer voller  Aber leider auch immer schwerer… Schon nach 2,5 Stunden wird es langsam zur Tortur, die Taschen die ganze Zeit durch das Gedränge zu schleppen… Doch die Rettung naht! Denn zum Glück gibt es auf der Messe von einem noch mehr, als von Recruiter-Ständen. Und zwar Chill-Out Lounges mit Kaffee, Kuchen und Co. an jeder Ecke. Alles „for free“. Perfekt um die müde Schulter zu entlasten und kurz bei einem Käffchen zu rasten.

„Tipp: Bringt Euch aber auch ruhig eigene Getränke mit. Auf dieser Messe sind sie erlaubt.“ Und so verbringen wir den ganzen Tag in diesem bunten Getümmel. Von reinen Produktbewerbungen & informativen Gesprächen, über Roboter, welche bald für den Menschen im Bereich der Online-Akquise arbeiten sollen, bis hin zu unzähligen Gewinnspielen und Give Aways, alles wird einem geboten. „Tipp: Die interaktiven Gewinnspiele bringen den meisten Spaß. Am Glücksrad drehen, nach der Glückskugel im Bällebad tauchen & Co. sorgen für jede Menge Abwechslung & Unterhaltung.“ Nun aber zur wichtigsten Frage vom Anfang: Was nehmen wir von der Messe „Zukunft Personal“ mit für uns mit? Wie schon mehrfach im Text angedeutet, natürlich eine riesige Menge an Give Aways und ja, auch unglaublich viele Stifte. Mission erfüllt, würde ich mal sagen!  Wobei Powerbanks, Kaffeebecher und USB Sticks natürlich die Highlights sind. Eine zentnerschwere Tasche voller Büro Kram kann ja nie schaden.

Was aber viel wichtiger ist, ist die Erfahrung, dass der Beruf des Personaldienstleistungskaufmanns/frau etwas Besonderes ist.

Im Gegensatz zu den klassischen Berufsausbildungen im kaufmännischen Bereich ist das Spektrum an Aufgaben und essenziellen Tätigkeiten viel breiter gefächert. Man hat keinen Tag, wo man immer den gleichen, monotonen Tätigkeiten nachgeht und mit leblosen Kennzahlen und Gütern arbeitet. Man arbeitet mit der Ressource „Mensch“ und diese ist unglaublich vielschichtig, individuell und auch sprunghafter. Jeder Tag birgt ein neues Abenteuer und eine neue Herausforderung. Hier zu planen ist etwas ganz anderes, als in Produktions- oder Handelsunternehmen. Alleine der „normale“ Weg für einen Personaldienstleistungskaufmann/frau, sein Produkt an ein Unternehmen zu vermitteln ist einzigartig. Denn das Produkt ist ein realer Mensch. Von der Bewerbersuche anhand vorgegebener Kriterien, über den passenden Einsatz im Kundenunternehmen, bis hin zum erfolgreichen Abschluss und Auswertung des Erfolgs/Nicht-Erfolgs, benötigt man ein hohes Maß an sozialer Kompetenz, kommunikative Stärke, Flexibilität & manchmal auch das gewisse Maß an Improvisationsgeschick.

Das ist es, was meiner Meinung nach die Messe „Zukunft Personal“ mehr als deutlich wiederspiegelt und wofür auch die ganze Branche steht. Diese Erfahrung der Individualität & eine randvolle Tasche voller Zeugs, nehme ich für meine Ausbildung zum Personaldienstleistungskaufmann mit und ich hoffe, ich konnte Euch vielleicht auch für den Beruf begeistern, soweit er mich bislang begeistert.

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