IT basierte Geschäftsprozesse bei Amazon in Rheinberg

Unsere IT23 (Fachinformatiker) erkundete die IT gesteuerten Geschäftsprozesse beim Amazon Logistikzentrum in Rheinberg.
IT basierte Geschäftsprozesse bei Amazon in Rheinberg

IT23 bei Amazon in Rheinberg

Unsere IT23 (Fachinformatiker) erkundete im Rahmen eines Unterrichtsprojektes das Amazon Logistikzentrum in Rheinberg. Zwei unserer Oberstufen Berufsschüler, welche dort eine IT-Ausbildung zum Systemintegrator absolvieren, führten die Betriebsbesichtigung zusammen mit einer Mitarbeiterin vom Trainingsteam durch. Dabei wurde der gesamte Geschäftsprozess von der Warenannahme bis zum Versand praxisnah durchlaufen. Seit September 2011 existiert das Zentrum in Rheinberg auf einer Gesamtfläche von 110.000 qm, was einer imposanten Größe von 17 Fußballfeldern entspricht. 1.500 Mitarbeiter sorgen saisonübergreifend für einen reibungslosen Ablauf der Arbeitsprozesse, wobei die Informations- und Telekommunikationstechnik eine Schlüsselrolle einnimmt. Die IT-Abteilung besteht aus zwölf Mitarbeitern und ist für die Funktionalität des Netzwerkes und der verwendeten Hardware wie PCs oder der sehr wichtigen Hand-Scanner verantwortlich. „Pro Halle, von insgesamt sechs, haben wir bis zu 30 Access Points“, erklärt Christian Schopmann (IT23), was die außergewöhnliche Dimension des gesamten Netzwerkes widerspiegelt. Bereits bei der Warenannahme kommen die wichtigen Handscanner zum Einsatz, so dass die Ware mit ihrem individuellen Barcode direkt im System eingebunden wird und den Kunden sofort online zur Verfügung steht. Im Anschluss der Wareneingangsprüfung werden die Produkte nach dem sogenannten Chaosprinzip eingelagert. „Die Ware wird dort abgestellt, wo gerade Platz ist“, erläutert Christian. Somit liegen Windeln neben BluRays, allerdings kann jedes Produkt durch die IT basierte Verwaltung schnell wiedergefunden werden. Es existieren sehr große Lagerflächen auf einer Ebene, aber auch ein sogenannter Pick Tower, der vier Etagen umfasst. Insgesamt legen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beim Zusammenstellen der Kundenbestellungen ca. 8 – 12 Kilometer pro Tag zu Fuß zurück. In einer weiteren Halle werden Waren eingelagert, die kleine Fehler oder minimale Beschädigungen aufweisen und mit Rabatt als Warehouse-Deals verkauft werden. Später werden die Kundenbestellungen verpackt und zu 80 Prozent direkt an das benachbarte Logistikunternehmen über eine Fließbandverbindung weitergeleitet. Die restlichen 20 Prozent werden Transport LKWs weiterer Logistikunternehmen übergeben. Zum Ende der Betriebserkundung wurde unserer IT-Klasse noch der Einblick in den Serverraum gewährt, der u. a. aus File-, Domain-, Workflow- und Kameraserver sowie einer Firewall besteht. Gearbeitet wird im Zweischichtensystem von Montag bis Samstag, entweder von 6:00 Uhr bis 14:20 Uhr oder 14:25 Uhr bis 23:00 Uhr. Um die Geschäftsprozesse kontinuierlich zu verbessern, werden ständige Qualitätssicherungen durchgeführt, woran alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beteiligt sind.

Derzeit findet ein Interessenkonflikt bei Amazon statt, worüber fächerübergreifend in der Lerngruppe diskutiert wurde. Kern ist die Auseinandersetzung, ob Amazon zur Logistik- oder Handelsbranche gehört, wo unterschiedliche Tarifverträge gelten.

Wir bedanken uns für die wertvollen Praxiserfahrungen, welche die Komplexität der IT basierten Geschäftsprozesse nachhaltig veranschaulichten.

Bericht Torsten Jansen (Bildungsgangleitung IT-Berufe)

 

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